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Dosierung von Medikamenten:


Zur Behandlung meiner T. Parietalis gegen eine Infektion mit Acantamöben empfahl Dr. Mutschmann mir die Verabreichung von Metronidazol ( z.B. Clont ) in einer Dosis von 150 mg/Kg Körpergewicht. Da meine Tiere aber nur ein Gewicht von 60 - 120 Gramm haben, und die Clont-Tablette mit der geringsten Dosis immer noch 250 Gramm enthält stand ich vor einem ersten Problem. Zum Glück habe ich intensive Kontakte zu einer Apoteke in meiner nähe, und so ergab ein persönliches Gespräch schnell, daß der Wirkstoff auch als Reinsubstanz verfügbar ist und häufig in Salben und Tinkturen Verwendung findet. So konnte ich eine Aufschlämmung von 1g in 10 ml Wasser erhalten, mit einer 1 ml -Spritze die benötigten Dosen von 9 bis 18 mg abmessen und in Futtertiere injezieren. Schon Paracellsus sagte: "Die Menge macht das Gift!" , dabei ging er aber von weitgehend einheitlich schweren Opfern aus, so daß wir heute wissen: "Die Konzentration macht das Gift!". Das sollte man auch immer beachten, wenn man in Literatur oder auf Beipackzetteln auf sogenannte LD50-Werte trifft. Sie geben die Konzentration in mg pro kg Körpergewicht an, bei der 50% der Versuchstiere (meistens Ratten oder Mäuse) bei einmaliger Dosis innerhalb kurzer Zeit verenden. Dabei ist zu beachten, daß adulte Thamnophinii meist nur ein Gewicht von 50 Gramm bei Männchen und selten mehr als 300 Gramm bei Weibchen auf die Waage bringen und Auswirkungen mehrfacher Dosen unbeachtet bleiben. Um die meist winzigen Mengen an Medikamenten abzumessen, bleibt außer der Dosierung von Lösungen in Einmalspritzen noch die optische Aufteilung einer bekannten Menge eines Feststoffes. Dazu schüttet man das Pulver auf eine
Glasplatte oder besser Spiegel und formt mit einer Rasierklinge einen gleichmäßig breiten Wall, der dann in die erforderliche Anzahl von gleich großen Einzeldosen aufgeteilt werden kann. Dabei sollten geringe Verluste beim Umfüllen berücksichtigt werden. Außerdem sollte die Aufteilung in einem Arbeitsschritt erledigt werden, da mit jedem Umfüllen die Abschätzung der Mengen ungenauer wird. Die Genauigkeit dieser Aufteilungsmethode beruht auf der Eigenschaft unseres Sehvermögens unterschiede besser zuerkennen als absolute Größen. Wir nutzen und trainieren diese Fähigkeit ständig, wenn wir zum Beispiel durch Größenvergleiche die Entfernung zu Gegenständen abschätzen.

Das verfüttern von Wachtelküken:
Verschiedene Autoren geben als mögliche natürliche Beute von Strumpfbandnattern neben Lurchen, Fischen und Würmern auch Säugetiere, Echsen und selbst andere Schlangen oder Vögel an. Die Verfütterung von Mäusen, die zum Teil mit Fisch verwittert werden müssen gehört wohl zum Standard passionierter Thamnophishalter, ebenso wie die Gabe von Rinderherzstreifen. Da ich mich ständig bemühe die Ernährung meiner Tiere vielfältig zu gestalten interessierte mich für Quellen aus denen Vogelküken geringer Größe zu beziehen sind. Ziervogelzuchten fallen leider durch den Wert und die geringe Zahl der produzierten Tiere aus.
Eintagsküken von Hühneren die verhältnismäßig günstig und in großen Mengen zu erhalten sind, erschienen mir zu groß. Erfreulicherweise stellte ich fest daß einer meiner Bekannten an einer Wissenschaftlichen Studie arbeitet
in der als Modelltier für die kommerzielle Geflügelhaltung Wachteln gezüchtet werden. Auf meine Bitte hin fror er die Küken, die wegen Wachstumsdefizieten oder sonstigen Mängeln ausselektiert werden mußten ein. So erhielt ich ende letzten Jahres eine Anzahl unterschiedlich großer Jungvögel. Bei der Fütterung konnte ich zu meinem Ertsaunen feststellen, daß mein nur 90 cm langes und ca. 100 Gramm schweres T.s.parietalis Weibchen, Viebke, zwar mit einiger mühe aber mit großer Motivation mehrfach halbwüchige Wachteln verschlang, die ein eintägiges Hühnerküken an Größe übertreffen. Der Schlingakt dauerte jeweils über eine halbe Stunde und der Umfang des Rumpfes erforderte eine derart starke Dehnung der Kehlhaut, daß ich mich an Bilder von Antilopen
verschlingenden Pythons erinnert fühlte. Dabei war das Verschlingen des Rumpfes scheinbar nur möglich, weil die Schlange diesen mit ihrer Hals und Körpermuskulatur an dem zuvor verschlungenen Kopf in ihr Maul ziehen konnte. Die Bewegungen des Kopfes auf der Beute schienen nur noch steuernde Wirkung zu haben, eigenständige vorwärts gerichtete Bewegungen des Unterkiefers, wie sie beim verschlingen kleinerer Beute, wie zum Beispiel Stinten, zu beobachten sind, konnte sie nicht mehr ausführen oder waren nicht mehr erkennbar.
Eine Maus gleicher Größe könnte sie höchstwahrscheinlich wegen deren kompakteren Körperform nicht bewältigen. Beim späteren Absetzten des Kotes war erkennbar, daß die Verdauung des Federkleides nicht mehr vollständig erfolgte.


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