Anschaffung

 

   
T. atratus und T.s. parietalis © Udo Karkos

Haben sie schon eine Strumpfbandnatter? Dann lesen Sie diesen Abschnitt zu spät!
Wie vor der Anschaffung jedes Tieres sollte dies erst nach ausreichender Information erfolgen. Für die Haltung einer Strumpfbandnatter sind verschiedene Dinge erforderlich die möglichst alle vor Einzug des Tieres vorhanden sein sollten. Ein Terrarium, eine Lampe, eine kleine Heizung oder Heizstrahler, eine Wasserschale, mehrere Verstecke, eine Futterschale, eine Pinzette, Futter, Vitamin-Präparat und Bodengrund.

Als allererstes jedoch empfiehlt sich der Kauf eines guten Buches, in dem man immer wieder über Bedürfnisse, Krankheiten, Angewohnheiten und andere Details des gewünschten Tieres nachlesen kann.(Auch wenn der Internetanschluss offline ist.)

Alles was sie benötigen finden sie in einem Terraristik-Geschäft oder auf einer Reptilienbörse, lassen Sie sich nur nicht auch gleich zum Kauf eines Tieres verleiten, das tut dem Tier nicht gut und erhöht die Gefahr von fatalen Fehlern. Manche Dinge lassen sich auch gut selbst herstellen oder gewöhnliche Haushaltsgegenstände erfüllen die Bedürfnisse der Schlangen.

 

 

Das Terrarium:

Obwohl ich selbst einzelne Vollglasterrarien bevorzuge mag ich die vielen anderen Möglichkeiten nicht verschweigen: Im Internet kursieren ungezählte Anleitungen für den Sebstbau von Terrarien aus verschiedensten Werstoffen oder der Umbau von Möbeln oder anderen Behältern. Grundsätzlich bietet sich alles an, was ein einigermaßen passendes Format hat. Es gibt auch bereits Anbieter, die Terrarien professionell aus Kunstoff oder Holz hergestellte Becken verkaufen.Obwohl Thamnophis übersetzt eigentlich Buschschlange bedeutet sind die Tiere beim Klettern meist sehr ungeschickt, und haben eine so große Affinität zum Boden, dass man ihnen besser ein Flachterrarium mit mittlerer Tiefe bietet. Eine Tiefe von 60 cm für erwachsene Schlangen bietet ihnen genug Rückzugsraum und erlaubt die Reinigung bis in die letzte Ecke ohne besondere Hilfsmittel. Jungschlangen benötigen für die Aufzucht kleinere Becken, da sie sonst unnötig scheu und übermässig hecktisch werden können.

Rotseitige Strumpfbandnattern ©Udo Karkos
Florida Blue Strumpfbandnattern ©Udo Karkos

Hin und wieder liest man noch immer die Empfehlung einer Aquaterraiums für Strumpfbandnattern. Da sie jedoch sehr empfindlich gegenüber Staunässe sind und schwere Hautkrankheiten schon vielen Thamnophinii das Leben gekostet haben, weil sie nicht abtrocknen konnten, erscheint gerade für Anfänger in der Strumpfbandnatternhaltung eine flache Tränkeschale , in der die Schlangen auch ganz eintauchen können eher empfehlenswert.

Bodengrund:

Als Einstreu werden von erfahrenen Haltern die verschiedensten Substrate verwendet. Sand- Erde- Gemische, Korkschrott, Buchenspäne, Laub oder fertige Mischungen aus dem Handel. Vereinzelt werden Strumpfbandnattern auch über die Quarantäne hinaus auf Saugfähigem Papier gehalten, Zeitungpapier wie bei manchen Riesenschlangen ist jedoch für Thamnophinii völlig unzureichend.

Wie auf den Bildern der Seite leicht zu erkennen verwende ich Buchenhack verschiedener "Körnungen". Dies lässt nur ein maßvolles Sprühen zu und kann bei verschüttetem Wasser gelegentlich zur Schimmelbildung führen, hat sich aber dennoch gut bewährt. Strumpfbanddnattern sind sogenante "Weichkoter" und setzten meist eher flüssige Exkremente ab, die nur mit dem Substrat wieder entfernt werden können.

 

Rotseitige Strumpfbandnattern ©Udo Karkos
Schwarzbauch Strumpfbandnattern ©Udo Karkos

Verstecke:

Mögliche Verstecke sind zum Beispiel: Korkröhren oder -platten, flache umgestülpe Schalen, Pappröhren, Eierkartons, hohl liegende Steine, Blumentöpfe...Als Verstecke eignet sich alles, worunter oder worin die Schlangen sich verkriechen können. Es sollten immer mehrere Verstecke angeboten werden, in denen die Schlangen gerade so hinein passen. Werden mehrere Schlangen zusammen gehalten findet man Sie auch bei ausreichendem Angebot häufig alle zusammen in einem Versteck.

Ihre Wahl sollte auch nach praktischen Erwägungen erfolgen, einerseits sollen sich die Strumpfbandnattern wohl und sicher fühlen, andererseits sollte die Kontrolle der Tiere und die Reinigung des Beckens leicht möglich sein.

 

Pflanzen, Deko, etc.:

Obwohl es verschiedene gute Erfahrungen mit lebenden Pflanzen gibt, empfehle ich nur den Einsatz von Kunstpflanzen die sich besser Reinigen und desinfizierenlassen. Pflanzen egal ob echt, aus Stoff oder aus Plastik sind jedoch in jedem Fall zu empfehlen, da die Schlangen die zusätzliche Deckung gerne nutzen und teilweise scheue Tiere erst durch eine Bepflanzung ausreichend Sicherheit erhalten um Ihre natürliche Neugierde zu zeigen.

Set einiger Zeit gibt es im Zoohandel analog zu den Fototapeten für Aquaiern auch solche Endlosbilder für die Gestaltung von Terrarienrückwänden, was den Schauwert eines Glasbeckens drastisch erhöht ohne die einfache Reinigung des Innenraumes zu beeiträchtigen.

Wandernde Strumpfbandnattern ©Udo Karkos
Nordwestliche Strumpfbandnattern ©Udo Karkos

Zeit:

Schlangen brauchen Zeit. Jeden Tag sollten sie wenigstens die Zeit haben einmal in jedes Terrarium zu schauen und eventuell das Wasser zu wechseln.

Ein bis zweimal je Woche benötigen die Schlangen etwas zu fressen, eine wenigstens oberflächliche Reinigung des Beckens von Kot und Urinstein sowie eine frisch gespülte Wasserschale.

Einmal im Monat sollten sie Zeit und Material haben um den Bodengrund zu erneuern die Einrichtungsgegenstände gründlich zu reinigen und die Scheiben zu putzen.

Während dieser Zeit benötigen die Tiere eine andere Bleibe wie eine Faunabox oder ein Ersatzterrarium


Futter:

In der Natur fressen Strumpfbandnattern: Würmer, Egel, Naktschnecken, Kaulquappen, Molche, Salamander, Frösche, Kröten, Fische und ihren Laich, gelegentlich auch Mäuse, Spitzmäuse, nestjunge Vögel und Aas.

In Gefangenschaft lassen sie sich bei gelegentlicher Gabe von Vitaminpräparaten (am besten vom Tierarzt) leicht mit einer ausgewogenen Diät aus Fisch, Fischfilet,, Nagerbabies und Hühner- oder Rinderherz ernähren.

Flame Strumpfbandnattern ©Udo Karkos

 

 


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